Musealisierung der Ausgrabung Villa Romana,
Appiano, Italy
a project with AMAA Architects
Städtebauliches Konzept
Die Ausgrabungsstätte der römischen Villa befindet sich am Rande einer Wohnzone nahe dem Dorfkern von St. Pauls. Die Position der Ausgrabungen an der Gemeindestraße gibt die Notwendigkeit der Definition eines öffentlichen Raumes – des „Appiusplatzes“ – vor. Der aufgehende, rechteckige Baukörper der gegenständlichen Einhausung rückt vom Straßenraum ab und liegt auf einem soliden Sockel aus Kunststein aus, welcher als öffentlicher Raum gestaltet wird und in Richtung Osten mit der bestehenden Hangneigung abfällt und in eine Aussichtsterrasse übergeht.
Architektonisches Konzept und Materialität
Der kompakt gestaltete Eingangsbereich des Museums befindet sich unter einem der beiden Dächer des Innenraumes, die den Baukörpers in zwei fließend ineinander übergehende Bereiche unterteilen. Die Ost-West Ausrichtung des "Giebels" über dem Foyer bietet dem eintretenden Besucher einen sofortigen ersten Blick auf das Herzstück der Ausgrabungen – die Bereiche A5 und A6 – vor dem Hintergrund des Ausblickes auf den Dorfkern. Der Eingangsbereich versteht sich als Fortsetzung des Außenraumes und funktioniert zudem als Windfang zu dem klimatisierten Innenraum. Dieser wird über eine Tür erschlossen, die auf den abgehängten Rundparkour führt, dessen Form im Grundriss einen musealen Innenraum mit Gängen und Räumen evoziert. In den verschiedenen "Zimmern" können Erklärungstafeln und Vitrinen angebracht werden und bei Führungen auch Gruppen mit einer größeren Teilnehmerzahl Platz finden.
Die Ruheinsel mit Sitzgelegenheiten befindet sich am südwestlichen Eck des Baukörpers. Durch die Ausbildung des Sockelelementes als Aussichtsterrasse ist eine Nutzung des Außenraumes bei entsprechender Witterung möglich. Von dort bringt ein langer Gang entlang der Westfassade die Besucher in den Bereich der Mosaike und Fresken des Wohntraktes und weiter zum Ausgangspunkt und Bookshop. Der Dachkörper wird mit einer Leistenschalung aus oberflächig verbranntem Holz verkleidet und scheint aufgrund der haptischen Tiefe der Fassade auf dem glatten Betonsockel aus Weißzement zu schweben.
Die Farbgebung der außenliegenden Oberflächen ist rein materisch, wodurch dem Gebäude ein zeitlos authentischer Charakter verliehen wird. Die Untersicht des Daches besteht aus Leichtbauplatten und wird mit einem dunklen Spachtelputz ausgeführt, neben der Beleuchtung und Lüftung kann sie für Beschriftungen und Erklärungen direkt über den jeweiligen Bereichen der Ausgrabungen genutzt werden. Die Sanitär- und Technikräume befinden sich im Untergeschoß unterhalb des Eingangsbereiches und sind sowohl über Rampen an den Museumsparcour angebunden, als auch von außen über eine Treppe an der Nordfassade zugänglich.
Location: Eppan, Italy
Year: 2021
Status: competition, finalists
Program: Cultural
Project architect: AMAA Architects, Flaim Prünster Architekten
Graphic Design: Studio Mut
Collaborators: Martino Stelzer
Visualization: FRAMAX
flaim prünster
architekten
via Dante 28
39100 bolzano italy
P.Iva. 03146590215
architetto Francesco Flaim
Quirin Prünster Architekt
© 2020 flaim prünster architekten, All rights reserved.
Design: Studio Mut