Die Erweiterungsbauten zum historischen Schulbau der Tiroler Fachberufsschule sind weniger von an einem Weiterbauen, denn von einem Dazustellen geprägt. Alle diese Erweiterungsbauten sind einer Funktion innerhalb des Schulbetriebes zugeordnet und charakterisieren sich nach außen hin über ihre Funktion. Diese Konstante im Umgang mit Bestand und Kontext wird auch im Falle des Werkstättengebäudes thematisiert. Ein semantisch reflektierter Umgang, der historische Vorbilder funktionalistischer Architektur im sinne Mendelssohn oder Stirling nicht verleugnet, steht deshalb am Anfang unserer konzeptionellen Überlegungen.
Ein weiterer Entwurfsaspekt beschäftigt sich mit programmatischen Überlegungen und einer Vielzahl von Sachzwängen (Abstände, gewünschte Funktionsabläufe, Verkehrserschließung, Nachbarschaftsgebäude etc.), die nicht passiv als solche hingenommen, sondern gleichfalls zum Projektthema erhoben werden. Weshalb wir, was das Entwurfsmotto betrifft, „von der Norm zur Form“, sprechen könnten. Aus städtebaulicher Sicht sind wir der Meinung, dass unser Werkstättengebäude nach Süden nicht über den letzten Erweiterungsbau hinausragen sollte, sondern vielmehr sehr kompakte, viergeschossige Konnotationen aufweisen muss. Im Sinne der oben angesprochenen semantischen Überlegung, der Zeichenhaftigkeit und der Botschaften, die öffentliche Gebäude generieren sollen, wurde für das Werkstättengebäude für die Metalltechnik des TFBS als Konstruktionsprinzip Stahl und Beton (sichtbare Stahlkonstruktion im Verbund mit Betondecken und konstruktiven Wandelementen, Fassade in Edelstahlblech) gewählt, was gleichfalls auch logistische und ökonomische Vorteile mit sich bringt und zukünftigen, eventuell notwendigen Veränderungen sehr entgegenkommt.
