Haus der Begegnung,
Franzesfeste, Italy
Die Schaffung von bewussten öffentlichen Räumen – im Gegensatz zu den bestehenden Zwischenräumen – diktiert die Position des Volumens an der Straße. Durch die zurückweichende Straßenfassade entsteht ein Vorplatz mit einem Baum auf Straßenebene. Das Sockelgeschoss fängt das Ost-West Gefälle des Grundstückes auf. Die Positionierung des kompakten Baukörpers in Abweichung zu der Bebauungsgrenze – im Spezifischen durch die Unterschreitung des Grenzabstandes zur Brennerstraße – ermöglicht einen großzügigen Platz an der Westseite, der als erweiterter Außenraum des Mehrzweckraumes funktioniert.
Der bestehende Freiraum im Süden des Grundstückes wird als Garten genutzt. Er wird sowohl von der Straße als auch vom Aufenthaltsraum mit Küche im Erdgeschoß erschlossen. Eine Nutzung als kollektiver Kräutergarten ist vorstellbar.
Unser Grundgedanke ist das Haus als Chance für alle Bewohner von Franzensfeste zu sehen, und ihnen die Möglichkeit zu geben sich mit dem Ort und der Gemeinschaft, in der sie leben zu identifizieren. Der partizipative Gedanken aus der Konzipierung des Hauses soll nicht bei den Vorstellungen und Wünschen der Dorfbewohner bleiben, sondern auch in der Konstruktion des Hauses fortgeführt werden. Der identitätsstiftende Prozess eines gemeinsamen Projektes und die Befriedigung gemeinsam etwas aufzubauen.
Diese Überlegung gibt ein einfaches Konstruktionsprinzip und Materialechtheit vor, wodurch das Gebäude auch für den Laien lesbar wird. Der „pädagogische Wert“ des Hauses übersetzt sich in einen reduzierten Grundriss, der auf einer klaren Trennung zwischen dienenden und bedienten Räumen beruht.
Das Treppenhaus mit Aufzug und die Sanitärräume werden als massiver Riegel an die Brennerstraße gesetzt, schirmen die dahinterliegenden Räume ab und ermöglichen eine maximale Flexibilität für die Hauptfunktionen. Der Mehrzweckraum im Sockelgeschoß, Aufenthaltsraum und Küche im Erdgeschoß und der Chillraum im Obergeschoß sind stützenfreie Räume, die mit – auch nachträglich möglichen – kleinen Eingriffen an verschiedenste Nutzungen angepasst werden können.
Einbauten in den oberen beiden Haupträumen – Garderoben, die Küche im Aufenthaltsraum – sind als Möbel konzipiert, um die Großzügigkeit der Räume nicht zu beeinträchtigen.
Das massive Sockelgeschoß sammelt die Lager- und Archivfunktionen, sowie die – von außen zugänglichen – Räume für die Anlagentechnik. Die Fassade des Mehrzweckraumes ist großflächig öffenbar, die Kontinuität des Bodenbelages mit dem Außenbereich veranschaulicht die fließende Nutzung bei größeren Veranstaltungen, Märkten oder dergleichen.
Location: Franzesfeste, Italy
Year: 2021
Status: Competition
Program: Community Center
Architecture: Flaim Prünster Architekten
Collaborators: Francesco Baggio, Martino Stelzer
Visualization: Francesco Baggio
flaim prünster
architekten
via Dante 28
39100 bolzano italy
P.Iva. 03146590215
architetto Francesco Flaim
Quirin Prünster Architekt
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Design: Studio Mut